RB-Fans kämpfen ums Zentralstadion

Die Red-Bull-Arena beim ausverkauften Aufstiegsspiel gegen den Karlsruher SC, 8. Mai 2015. Foto: Jens Korthas

Die Fans des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig kämpfen um das altehrwürdige Zentralstadion. Vor einiger Zeit brachte der Klub selbst Pläne ins Spiel, ein Stadion auf der „grünen Wiese“, am Stadtrand bauen zu wollen. Der Vertrag in der heutigen Red-Bull-Arena läuft noch bis 2020.

Ein Stadion mitten in der Innenstadt, das haben nicht viele deutsche Bundesligisten. Es ist gewissermaßen ein Leipziger Alleinstellungsmerkmal. Dennoch birgt das auch einige Probleme. Parkplätze sind knapp, nicht selten gibt es ein Verkehrschaos vor und nach dem Spiel. Viel schlimmer für RB und den Investor Red Bull ist allerdings, dass die Red-Bull-Arena derzeit 44.345 Plätze fasst und das für die Verantwortlichen zu wenig ist. Zum Vergleich: Der Signal-Iduna-Park in Dortmund hat 81.359 Plätze, die Allianz-Arena in München 71.137 Plätze. Zwar lässt sich die Red-Bull-Arena aufstocken, an diese Kapazitäten käme sie dennoch nicht ran. Langfristig will der Verein allerdings nicht auf die Einnahmen verzichten, die Spiele gegen Top-Klubs sind schon jetzt ausverkauft, spielt RB Leipzig irgendwann europäisch, wird die Nachfrage nochmal steigen.

Die Fans wollen „ihr“ Stadion allerdings behalten, haben jüngst die Initiative 60+ gestartet und in einer Choreo auf die Geschichte des Stadions hingewiesen. Auch Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hat sich bereits mehrfach für den Verbleib RBs im Stadtzentrum ausgesprochen, zuletzt bei einer Diskussionsrunde der Friedrich-Ebert-Stiftung am gestrigen Dienstag.

Das Leipziger Zentralstadion wurde am 4. August 1956, also vor genau 60 Jahren, eröffnet. Der 23 Meter hohe Wall wurde aus 1,5 Millionen Kubikmetern Kriegstrümmern errichtet. Es fasste damals 100.000 Zuschauer und war damit das zweitgrößte Stadion Europas, das größte stand damals in Prag, das Strahov-Stadion. Der Umbau des Zentralstadions zur WM-Arena wurde im Jahr 2000 beschlossen. Der Umbau hat 116 Millionen Euro gekostet. Seit dem 1. Juli 2010 trägt das Stadion den Namen Red-Bull-Arena.

 

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Zu den Tweets der Initiative 60+
Zur Einschätzung des gestrigen Abends von rotebrauseblogger

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