Dicke Wolken über Conne Island

Foto: Wikipedia

„Gemeinsam zu feiern und im Zuge dessen wie von selbst eine Integration junger Geflüchteter im Conne Island zu erreichen, stellte sich als recht naiver Plan heraus.“ Diese Worte sind unter anderem in einer Erklärung des Conne-Island-Plenums zu finden, die überschrieben ist mit „Ein Schritt vor, zwei zurück“.

In der Erklärung schildern die Verantwortlichen ihre Erlebnisse mit einem offenen Angebot für Geflüchtete. Konkret sollte Geflüchteten die Möglichkeit gegeben werden, für einen Beitrag von 50 Cent an den Tanz-Veranstaltungen des Conne Island teilzunehmen. Das barg jedoch nach Aussage des linken Szenetreffs „diverse Fallstricke“. Es sei eben nicht ausreichend gewesen, „mehrsprachige Poster mit Hinweisen zu richtigem Verhalten auf Partys aufzuhängen“, heißt es in der Erklärung. „Vielmehr schien es, als müssten wir mehr Aufwand betreiben, um die Grundsätze des Ladens zu erläutern und etwaige Möglichkeiten der Partizipation vorzustellen.“ Für Frauen seien die Clubabende nicht selten zum Spießrutenlauf geworden, weil Gruppen umherziehender Männer unterwegs waren. „Egal ob die Betreffenden Syrer, Connewitzer, Ghanaer, Eilenburger, Leutzscher oder Russen sind, haben sie leider in erschreckend vielen Fällen eines gemein: Es kommt zu sexistischen Kommentaren – egal ob abfällig oder vermeintlich bewundernd – und nicht selten auch zu Handgreiflichkeiten gegenüber Frauen, die ihren Weg kreuzen.“ Weshalb sich schließlich viele Frauen entschieden hätten, die Veranstaltungen des Conne Island zu meiden.

Das Plenum suche seit mehreren Monaten nach Lösungen, „die sowohl den bestmöglichen Schutz für Frauen und LGBTQ als auch die Möglichkeit der Integration miteinander vereinbaren können.“ So sei im Frühjahr 2016 das Security-Personal aufgestockt worden. Zum anderen hätten Geflüchtete nur noch nach vorheriger Anmeldung die Möglichkeit für die 50 Cent Einlass zu erhalten. „Diese Maßnahmen haben zu einer leichten Entspannung der Situation beigetragen, die aber weder das Plenum, noch die Secu-Verantwortlichen oder die Gäste vollends zufrieden stellt. Der Diskurs dazu ist längst nicht abgeschlossen und bisher gefällte Beschlüsse müssen zukünftigen Entwicklungen angepasst werden.“

Die komplette Stellungnahme zum Nachlesen.

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