Die Schotten kommen…geschlossen vom Markt ins Stadion

Sie sind lautstark in der Innenstadt zu hören: die etwa 8000 Fans der Glasgow Rangers, die mit einem Fanmarsch zum Freundschaftsspiel in die Red-Bull-Arena ziehen. Zuvor gab es das ein oder andere Bier auf dem Leipziger Marktplatz, die Stimmung ist ausgelassen. Für Andrew Brodie gab es keine Frage, nach Leipzig zu reisen. „Ich bin schon seit Kindertagen Fan unseres Teams“, sagt der Schotte. „In Leipzig war ich allerdings noch nie.“ Er sei gespannt auf das Stadion, schließlich sei es ja mal ein WM-Stadion gewesen.

Eine nicht ganz so weite Anreise hatte Dirk Schade. Er kommt aus Naumburg, ist Fan von Carl-Zeiss-Jena – und den Rangers. „Seit 1988 bin ich immer mal wieder bei Spielen dabei“, erzählt er. „Meine weiteste Reise, um ein Spiel der Rangers zu sehen, ging nach Istanbul.“ Zu RB Leipzig habe er eine gespaltene Meinung. „Sportlich ist das, was sie machen, hoch anzuerkennen“, erklärt er. „Aber ansonsten finde ich das eher schwierig. Irgendwann kommt dann vielleicht Wick Blau und gründet einen Verein.“

Ob Rasenballsport Leipzig nun gut oder schlecht für den deutschen Fußball ist, diese Frage stellt sich Michael Lowry nicht. Schon beim Aussprechen des Vereinsnamens gibt er auf. „Ich freue mich einfach auf ein schönes Fußballspiel“, sagt der 40-Jährige aus Wishaw. „Ihr Leipziger seid nicht schlecht – wir aber auch nicht.“ Er lacht, ist gut drauf. Dann zählt er die Erfolge seines Teams auf, die unzähligen Meistertitel. Am Hallischen Tor muss er unterbrechen. Ein neuer Fangesang wird angestimmt.

RB Leipzig gegen die Glasgow Rangers. Bundesliga-Aufsteiger gegen Rekordmeister. Rot-Weiß gegen Blau-Weiß. German Bier gegen Scotch Whisky. Sie sind friedlich unterwegs, die Schotten. Ohne Röcke, dafür mit Stimmgewalt. Über den Ring und durchs Waldstraßenviertel geht es zum Gästeblock der Red-Bull-Arena. Und dann weiter mit den Gesängen.

Bewegte Bilder:
Glasgow-Fans beim Marsch durch Leipzig
Glasgow-Fans beim Marsch durch Leipzig 2

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